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Leselust_November 2019

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2 | LESElust BELLETRISTIK DIVERSES Montag, 25. November 2019 | 3 Die Sehnsucht, unsterblich zu sein Dirk Stermann erzählt in „Der Hammer“ in ungravitätischem Ton eine Lebensgeschichte zwischen Orient und Okzident. Mit 15 Jahren kommt der begabte Joseph Hammer an den Wiener Hof, wo er „Sprachknabe“, also Dolmetscher, werden soll. Er lernt Türkisch, Arabisch, Persisch, wird nach Konstantinopel entsandt, erlebt den Feldzug gegen Napoleon in Ägypten, sieht, was er nur aus Büchern kannte. Sein Leben lang vermittelt er zwischen Orient und Okzident und ist doch nirgends zuhause. Dass die Welt sein Genie nicht erkennt, schmerzt ihn. Er muss dafür wohl erst etwas ganz Großes leisten: ein vollständiges Exemplar der Geschichten aus 1001 Nacht finden und übersetzen. Dirk Stermann erzählt seinen historischen Roman mit sanfter Ironie und erzählerischer Kraft von einem großen, epochenübergreifenden Thema: der Sucht nach der Ferne und der Sehnsucht nach Unsterblichkeit. Der Hammer. Dirk Stermann. Rowohlt. 448 Seiten, 24,70 Euro IMPRESSUM: Medieninhaber und Herausgeber: Morawa Buch und Medien GmbH, Wollzeile 11, 1010 Wien. Texte: Morawa Buch und Medien GmbH, Wollzeile 11, 1010 Wien. Produktion: Anzeigen & Marketing Kleine Zeitung GmbH & Co KG, Gadollaplatz 1, 8010 Graz. © PR-Redaktion. Koordination: Mag. Roswitha Jauk. Layout: Patricia Fuchs, Styria Media Design GmbH & Co KG, www. styriamediadesign.at. Hersteller: Druck Carinthia GmbH & Co KG, 9300 St. Veit. Titelfoto: Gerald von Foris. Fotos: stock.adobe.com. Druck- und Satzfehler vorbehalten. WERBUNG Ein ganz besonderes Fest der Liebe Liebe, Sex & Co.: Nach seinem Bestseller „Ans Meer“ liefert René Freund mit „Swinging Bells“ eine brillante Beziehungskomödie rund um Weihnachten. Swinging Bells. René Freund. Deuticke. 192 Seiten, 18,50 Euro Fesselnd von der ersten Seite an Ein junger Hacker manipuliert die Waffensysteme der Supermächte, er bringt die Welt aus dem Gleichgewicht – und darf nicht in falsche Hände geraten. Die meisten Waffen tun, was man ihnen befiehlt. Die meisten Waffen hat man unter Kontrolle. Aber was ist, wenn die gefährlichste Waffe der Welt keine intelligente Rakete oder ein Tarnkappen-U-Boot oder gar ein Computerprogramm ist? Was ist, wenn es ein Siebzehnjähriger ist, der die Sicherheitssysteme von Staaten knackt, der Verteidigungssysteme manipulieren kann, so dass sie sich gegen die Supermächte selbst richten? Und was würde man unternehmen, um seiner habhaft zu werden? Eines ist klar: Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, denn er darf nicht in die falschen Hände gelangen. Frederick Forsyth, der Großmeister des Spionage- Thrillers, trifft mit „Der Fuchs“ den Nerv unserer Zeit. Frederick Forsyth, geboren 1938 in Ashford/Kent, war mit 19 Jahren jüngster Pilot der Royal Air Force, arbeitete danach als Reporter und wurde Korrespondent der Agentur Reuters. Er berichtete u. a. aus der DDR. 1965 ging Forsyth als Reporter zur BBC. Mit „Der Schakal“ gelang ihm als Romanautor der internationale Durchbruch. Bis heute wurden seine Titel mehr als 70 Millionen Mal verkauft. Zuletzt erschien seine Autobiografie „Outsider“. Der Fuchs. Frederick Forsyth. C. Bertelsmann. 320 Seiten, 20,60 Euro Wie alt muss man eigentlich werden, um Weihnachten endlich so feiern zu dürfen, wie man will?“ Sandra und Thomas haben es in diesem Jahr endlich geschafft, den verwandtschaftlichen Pflichten zu entkommen und freuen sich auf Weihnachten zu zweit. Unangenehm ist nur, dass ausgerechnet heute noch die Leute vorbeikommen werden, die das zum Verkauf angebotene Bett abholen. Als es an der Tür läutet, hofft Sandra, dass die Sache schnell erledigt ist. Doch die Käufer, die sich als Leo und Elisabeth vorstellen und eine Flasche Prosecco mitgebracht haben, machen es sich erst einmal im Wohnzimmer gemütlich. Thomas will nicht unhöflich sein, aber irgendwann beschleicht auch ihn der Verdacht, dass hier irgendetwas gründlich schiefläuft ... Eine brillante Komödie, die mit den Themen Liebe, Sex, Sehnsucht, Angst, Wünschen und Verdrängen spielt. René Freund (geboren 1967) studierte Philosophie und Theaterwissenschaft, arbeitete als Dramaturg im Theater an der Josefstadt und machte sich danach als Autor von Romanen, Sachbüchern, Hörspielen und Theaterstücken einen Namen. Er lebt in Grünau im Almtal (Oberösterreich). Tannenfall-Saga: Schnee am Semmering Staatsanwältin Marlene Castor zieht sich nach einem beruflichen Rückschlag in die Abgeschiedenheit der Natur zurück – doch die Idylle währt nicht lange. Tannenfall. Bernhard Hofer. Emons, 304 Seiten, 18,60 Euro Tot zu sein bedarf es wenig Staatsanwältin Marlene Castor zieht sich nach einem beruflichen Rückschlag mit ihrer Tochter Lya in die Berge zurück, doch die Ruhe währt nicht lange. Bei einem Ausflug verschwindet Lya. Eine fieberhafte Suche beginnt. Die Spuren verweisen immer wieder auf den mysteriösen Ort Tannenfall, um den sich zahllose Legenden ranken und von dem niemand weiß, wo genau er zu finden ist. Marlene begibt sich auf eine Reise, die sie weit über die Grenzen des eigenen Verstandes und tief in die eigene Psyche führt. Mit „Tannenfall. Der erste Schnee“ beginnt Bernhard Hofers vierteilige Saga um den geheimnisvollen Ort Tannenfall: Alle vier Romane behandeln jeweils die Geschichte einer der Schwestern Marlene, Dorothea, Greta und Leonora. Hofer mischt mystische und fantastische Elemente in die Erzählung und spielt gekonnt mit Wahn und Wirklichkeit. Poetisch, mit gewaltiger Symbolik entfesselt sich im ersten Teil der vielschichtige Plot, der überwältigende Twists bereithält. Vor der eindrucksvollen Natur der Alpen gibt es weder für Marlene noch für den Leser ein Entkommen. Es ist mitnichten schön, mitten im Advent blutbesudelt neben einem Toten zu erwachen. Elke Pistor erzählt von dieser Begebenheit mit Herz und Humor. Beschauliche Adventszeit? Von wegen! Eigentlich eine schöne Vorstellung: Man wacht morgens auf, Schneeberge türmen sich vor dem Fenster auf – eingeschneit. Zum Glück gibt es einen Kamin im Haus, um die Gemütlichkeit auf die Spitze zu treiben. Blöd nur, wenn man dann entdeckt, dass man von oben bis unten mit Blut, nicht seinem eigenen, besudelt ist. Zu allem Überfluss liegt nebenan ein Toter, und man kann sich überhaupt nicht an die vorangegangenen Ereignisse erinnern. So ergeht es Korbinian Löffelholz in Elke Pistors Weihnachtskrimi. Plötzlich ist Löffelholz nun also Hauptverdächtiger in einem Mordfall. Um seinen Kopf aus der Schlinge zu Lasst uns tot und munter sein. Elke Pistor. Emons, 256 Seiten, 11,30 Euro ziehen, ermittelt er auf eigene Faust. Die Tatsache, dass er der vorweihnachtlichen Stimmung zuerst wie der Grinch höchstpersönlich begegnet – wer könnte es ihm unter diesen Umständen auch verübeln? – macht die Komik des Krimis aus. Nach und nach entdeckt der Protagonist jedoch sein Herz für das Dorf, in dem er gestrandet ist, und auch für seine Bewohner. Elke Pistor erzählt humorvoll eine herzerweichende Geschichte, die auch noch äußerst spannend ist. Ein Krimi mit viel Humor und noch mehr Herz! Literatur, DI abhebt Herbst 2019 Gertraud Klemm: Hippocampus • Roadtrip trifft feministischen Aktionismus • Ein furioser Roman gegen Vetternwirtschaft, Bigotterie und Sexismus • Durch und durch Klemm € 22,90 Alain Barbero / Barbara Rieger: Kinder der Poesie • 18 österreichische AutorInnen erzählen aus ihrer Kindheit • Umrahmt von Barbara Riegers einfühlsamen Porträts • Mit Fotografien von Alain Barbero € 29,- www.kremayr-scheriau.at